Wer sein iPhone verliert, dessen Passwörter sind nicht sicher. Das ist das Ergebnis von Tests am Fraunhofer-Institut SIT in Darmstadt. Mitarbeitern des Instituts gelang es, die Geräteverschlüsselung des Apple-Handys auszuhebeln und viele der auf dem Gerät gespeicherten Passwörter in sechs Minuten zu entschlüsseln.
Wird das Gerät im Unternehmen eingesetzt, ist unter Umständen auch die Sicherheit des Firmennetzwerks bedroht. Die Schwachstelle im Sicherheitsdesign auf iPhone und iPad betrifft alle Geräte mit der neuesten Firmware iOS 4.2.1. Selbst Geräte die mit hohen Sicherheitseinstellungen betrieben werden, ließen sich in kürzester Zeit knacken.
Um an die Passwörter zu gelangen, die auf dem Gerät in der Keychain gespeichert sind, mussten die Tester die eigentliche 256-Bit-Verschlüsselung gar nicht brechen. Vielmehr machten sie sich eine Schwäche im Sicherheitsdesign zunutze: Das grundlegende Geheimnis, auf dem die Verschlüsselung der angegriffenen Passwörter bei iPhone und iPad basiert, wird im aktuellen Betriebssystem auf dem Gerät gespeichert. Dadurch ist die Verschlüsselung unabhängig vom persönlichen Kennwort, das den Zugang zum Gerät eigentlich schützen soll.
Der Angriff ist bei jedem Gerät mit dem iOS-Betriebssystem möglich, unabhängig vom verwendeten Kennwort des Benutzers. Sobald ein Angreifer im Besitz eines iPhones oder iPads ist und die SIM-Karte des Geräts entfernt hat, kann er sowohl an E-Mail-Passwörter als auch an Zugangscodes für VPN- und W-Lan-Zugänge zum Firmennetzwerk gelangen.
Durch die Kontrolle des E-Mail-Accounts lassen sich auch zahlreiche weitere Passwörter erbeuten: Bei vielen Webdiensten zum Beispiel sozialen Netzwerken, muss der Angreifer einzig das Passwort zurücksetzen lassen. Sobald der jeweilige Dienst das geheime Passwort dann an den E-Mail-Account des Nutzers schickt, erfährt es auch der Angreifer.
Freitag, 11. Februar 2011
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen