Auch mit anderen Schadstoffen wie Weichmachern können gerade die Kleinsten besonders stark belastet sein. Besonders betroffen sind Frühgeborene in intensivmedizinischer Betreuung.
Viele gängige medizinische Produkte wie Beatmungs- und Absaugschläuche sowie Infusionssysteme (Schläuche, Beutel) bestehen aus Weich-PVC. Dieses enthält als Weichmacher meist 30 bis 40 Prozent Di-Ethyl-Hexyl-Phthalat (DEHP).
Das fettlösliche DEHP wird aus üblichen PVC-Infusionsleitungen in erheblichen Mengen freigesetzt, insbesondere, wenn fetthaltige Emulsionen zur Ernährung über den „Tropf“ verabreicht werden. So nimmt beispielsweise ein zwei Kilo schweres Frühgeborenes mit einer fetthaltigen Nährlösung bis zu 13 mg (Milligramm) DEHP pro Tag auf. Bei Früh- und Neugeborenen, aber auch Kleinkindern kann mit der künstlichen Ernährung die duldbare tägliche Aufnahme von 0,05 mg/kg DEHP erheblich überschritten werden.
Bei beatmeten Frühgeborenen wurde das Auftreten von Lungenschäden mit dem DEHP-Gehalt der Beatmungsschläuche in Verbindung gebracht. Auch wird ein möglicher Zusammenhang zwischen der DEHP-Aufnahme und dem Auftreten von Nervenschäden (Polyneuropathien) diskutiert.
Muss Ihr Kind künstlich ernährt werden, sollten Sie beim behandelnden Arzt nachfragen, aus welchem Material Schlauchsystem und Beutel bestehen. Für fetthaltige Zubereitungen sind aus Äthylenvenylacetat (EVA) hergestellte Mischbeutel sowie mit Polyäthylen ausgekleidete Infusionsleitungen empfehlenswert.
Leider gibt es zu den aus PVC bestehenden Beatmungsschläuchen kaum brauchbare Alternativen, da alle anderen Ausführungen materialtechnische Nachteile aufweisen, die ihre Verwendung einschränken.
Montag, 28. Februar 2011
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