Mario Gomez hat für den FC Bayern München das Tor zum Viertelfinale der Champions League weit aufgestoßen. Durch den Treffer des Nationalstürmers in der 89. Minute gewann der deutsche Fußball-Meister am Mittwoch bei Inter Mailand mit 1:0 (0:0) und nahm damit Revanche an den Italienern für die Final-Niederlage vom 2010. Vor 70 000 Zuschauern im Giuseppe-Meazza-Stadion eröffnet der knappe Erfolg dem deutschen Fußball-Meister alle Chancen, um am 15. März vor heimischem Publikum den Einzug in das Viertelfinale der Champions League endgültig perfekt zu machen.
Drei Tage vor dem Bundesliga-Gipfel gegen Tabellenführer Borussia Dortmund gelang den Bayern in letzter Minute das ersehnte Auswärtstor. Garant für das zu Null war in seinem ersten K.o-Spiel in der Königsklasse Torhüter Thomas Kraft. Fünf Minuten vor dem Ende wendete der 22-Jährige beim Kopfball von Thiago Motta das drohende 0:1 ab.
Bei seinem ersten Champions-League-Einsatz der Saison mühte sich Arjen Robben im Zusammenspiel mit Franck Ribéry zwar unermüdlich, das Bayern-Spiel auf Touren zu bringen. Brillante Aktionen wie zuletzt in der Bundesliga gegen Hoffenheim und Mainz gelangen dem Duo aber nur selten. Denn der Cup-Verteidiger mit dem Ex-Bayern Lucio als Stabilisator der Abwehr wirkte zunächst gedanklich schneller als die Münchner, die sich in erster Linie bei Kraft im Tor bedanken durften, dass sie die erste Hälfte ohne Gegentreffer überstanden.
Schrecksekunde zu Beginn
Vor allem gegen den trickreichen und wieselflinken Samuel Eto'o fanden die Bayern kaum ein Rezept. Nachdem Danijel Pranjic in der 38. Minute leicht angeschlagen vom Feld musste, reagierte Coach Louis van Gaal und brachte mit dem Brasilianer Breno noch einen gelernten Innenverteidiger. Doch gerade in der Schlussphase der ersten 45 Minuten wankte der deutsche Rekordmeister bedenklich.
Erst im zweiten Durchgang bekamen die Münchner das Geschehen besser in den Griff, im Abschluss fehlte ihnen gegen nachlassende Italiener allerdings bis eine Minute vor Schluss die letzte Konsequenz. Van Gaal hatte fünf Finalisten von Madrid ins Spiel geschickt, bei Inter standen sogar noch acht Akteure auf dem Rasen, die vor neun Monaten in Madrid die wertvollste Club-Trophäe errungen hatten.
Eine erste Schrecksekunde hatten die Bayern schon nach exakt 61 Sekunden zu überstehen. Nach Wesley Sneijders Freistoß tauchte Andrea Ranocchia völlig frei vor Kraft auf. Doch Inters Innenverteidiger wusste mit der unverhofften Gelegenheit nichts anzufangen. Bis zur ersten Annäherung der Münchner an das Gehäuse von Julio Cesar mussten die rund 5000 mitgereisten Bayern-Fans bis zur 12. Minute warten. Dann versuchte es Ribéry, der Schuss des neun Monate zuvor im Finale gesperrten Franzosen wurde jedoch abgeblockt.
Famose Leistung von Thomas Kraft
Mitte der ersten Halbzeit nahm die Begegnung an Tempo und Rasanz deutlich zu, weil beide Teams mehr Risiko gingen. In der 22. Minute verhinderte Kraft den drohenden Rückstand gegen Esteban Cambiasso, nachdem zuvor Champions League-Rekordschütze Eto'o seinen Gegenspieler Holger Badstuber verladen hatte. Praktisch im Gegenzug bescherte das erste Duett von "Robbery" den Bayern die bis dahin beste Möglichkeit. Robbens Flanke köpfte Ribéry an die Oberkante der Latte. Dann war wieder Eto'o am Zuge. Afrikas Fußballer des Jahres tanzte die Münchner Abwehr auf engstem Raum aus, doch ein toller Reflex von Kraft vereitelte das sicher scheinende 0:1 (33.).
"Eine sehr gute Leistung. Er hat Super-Paraden gezeigt", lobte Bayerns Sportdirektor Christian Nerlinger den Keeper zur Pause. Acht Minuten nach Wiederbeginn demonstrierte Robben erstmals, wie er mit dem Ball umgehen kann. Nur der Pfosten verhinderte nach tollem Solo des Niederländers das Führungstor der Gäste. Auf der Gegenseite hätte ein Ballverlust von Bastian Schweinsteiger fatale Folgen haben können, doch erneut rettete Kraft gegen Eto'o, Cambiasso jagte den Nachschuss übers Tor (57.).
Im zweiten Champions-League-Spiel des Abends hat sich Manchester United eine gute Ausgangsposition für das Erreichen des Viertelfinals League verschafft. Die Mannschaft von Trainer Sir Alex Ferguson kam am Mittwochabend im Achtelfinal-Hinspiel beim französischen Fußball-Meister Olympique Marseille zu einem 0:0. Damit kann "United" im Rückspiel am 15. März vor eigenem Publikum mit einem Sieg den Einzug in die Runde der besten acht Teams perfekt machen.
Mittwoch, 23. Februar 2011
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