Internet-TV-Plattform vor dem Aus
Es hätte so schön sein können: TV-Programme von allen (Privat-)Sendern auf einer übergreifenden Online-Videoplattform. Ein konsequenter Schritt in die Zukunft. Doch nun steht das von RTL, ProSieben und Sat.1 nach dem US-Vorbild Hulu geplante Projekt vor dem Aus.
Das Bundeskartellamt hat den beiden Unternehmensgruppen einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ (FTD) zufolge signalisiert, dass es die Pläne für eine übergreifende Internetplattform nicht genehmigen würde. Wie das Blatt weiter schreibt, hätten beide TV-Anbieter bestätigt, „von der Bonner Wettbewerbsbehörde eine vorläufige Einschätzung zu dem Projekt bekommen zu haben“.
Die Kartellwächter machen den Fernsehsendern damit einen ordentlichen Strich durch die Rechnung. Ziel war es, nach dem Vorbild des US-amerianischen Portals Hulu ein gemeinsames, werbefinanziertes Angebot mit Nachrichtensendungen, Serien, Filmen und Shows zu kreieren, über das Zuschauer bis zu sieben Tage nach der TV-Ausstrahlung Inhalte abrufen können. Auch ARD und ZDF waren aufgeforder, sich am deutschen Hulu zu beteiligen. Das Kartellamt hat den Sendern nun laut FTD noch bis zum 10. März Zeit für eine Stellungnahme gegeben. Die Chancen, dass die Plattform noch zustande kommt, stünden allerdings schlecht, so die Wirtschaftszeitung.
Alternative für RTL Now und Maxdome
Bislang kocht jeder Sender sein eigenes Internet-Süppchen. Die Öffentlich-Rechtlichen füllen ihre Mediatheken mit Content, die Privaten Portale wie RTL Now, oder Maxdome. Diese beziehungsweise deren Inhalte hätte mit der neuen Plattform nun zusammengeführt werden können. Ein wichtiger Aspekt auch im Bezug auf die neuen Verbreitungsmöglichkeiten von Internetvideos. Denn über HbbTV und Apps können künftig immer mehr Flachbildfernseher und Ste-Top-Boxen wie Sat-Receiver auch Online-Angebote abspielen.
Donnerstag, 24. Februar 2011
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