Pornos bei Hamas-TV
Es war gegen drei Uhr nachts. Ein Techniker bei Al-Aksa TV, dem Fernsehsender der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen, langweilte sich offenbar bei den sich wiederholenden Bildern von zerfetzten Leichen im Gazastreifen. Er schaltete auf einen polnischen Pornosender um, der mit einer Satellitenschüssel im ganzen Nahen Osten empfangen werden kann.
Der Techniker sitzt irgendwo in einem Übertragungswagen an einem geheimen Ort im Gazastreifen, seitdem die Israelis die Studios des Hamas-Senders schon am ersten Tag ihrer "Operation Gegossenes Blei" zerbombt hatten. Er ahnte nicht, dass das Signal des polnischen Pornosenders nun auch über den Propagandasender der Hamas gesendet würde. Nach sechs Minuten war schon wieder Schluss mit dem Spaß.
Die amerikanische Organisation Memri, die alle arabischen Fernsehsender im Nahen Osten rund um die Uhr beobachtet, mitschneidet und besonders interessante Aufzeichnungen per Internet einer breiten Öffentlichkeit mit englischen Übersetzungen zugänglich macht, hat auch diese Panne bei Al-Aksa TV bemerkt und veröffentlicht. Um sich den Mitschnitt anschauen zu können, muss man sich freilich kostenlos registrieren. Neben dem Knopf zum Abspielen des Filmchens steht die Warnung: "Dieser Clip enthält Nacktszenen".
Offenbar irritiert Zuschauer in Amerika oder im Nahen Osten "Nacktheit" mehr als Szenen zerfetzter und toter Menschen. Die werden ohne jede Zensur und Warnung oft in Endlosschlaufen bei Al-Dschasira und anderen arabischen Sendern verbreitet.
www.tekstoteka.com
Freitag, 9. Januar 2009
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