Freitag, 21. August 2009
Claudia Roth stellt Oktoberfest als "offene Drogenszene" hin
Claudia Roth: „Das Oktoberfest ist die größte offene Drogenszene“
Grünen-Chefin Claudia Roth zieht über das Oktoberfest her und bezeichnet die Wiesn als "größte offene Drogenszene der Welt. Die Proteste aus München kommen prompt, auch aus den eigenen Reihen.
MÜNCHEN - Es ist immer beliebt, sich an Großem zu reiben und zu profilieren. Das Münchner Oktoberfest ist da ein ganz beliebter Tummelplatz. Wie für Claudia Roth, Spitzenkandidatin der bayerischen Grünen für die Bundestagswahl. Sie erklärte jetzt trocken: „Das Oktoberfest ist die größte offene Drogenszene der Welt.“ Na dann Prost. Claudia Roth weiß, wovon sie spricht. Denn auf dem Oktoberfest ist auch die Grüne einer echten Wiesn-Maß nicht abgeneigt.
Die Erkenntnis kam ihr in einem Interview mit „derStandart.de“, als es um die Liberalisierung von weichen Drogen ging: „Gerade in einem Land, in dem es in den kommenden Wochen die größte offene Drogenszene der Welt, nämlich das Münchner Oktoberfest, stattfindet, ist eine Liberalisierung weicher Drogen dringend notwendig.“
Die Reaktionen sind nüchtern. „Was ist das für ein Blödsinn?“ fragt Wiesn-Stadtrat Helmut Schmid: „Das ist keine Drogenszene.“ In Maßen getrunken sei Bier in Bayern „von altersher eine Volksnahrung.“ Es sei „ein guter Brauch“, das man auf der Wiesn Brotzeit macht und „eine Maß dabei trinkt und wer es verträgt, auch zwei“.
Skeptisch ist da auch der grüne Bürgermeister Hep Monatzeder, der mit seiner Parteichefin schon mit mancher Wiesn-Maß Bier angestoßen hat. „Wenn man Alkohol als Droge bezeichnet, dann ist das wohl richtig. Aber der Urbayer sagt: Bier ist ein Nahrungsmittel.“ Aber wo fängt der Exzess an? fragt er: „Man kann sich zusaufen, das stimmt. Aber ansonsten ist es ein großer Biergarten, der 16 Tage im Jahr stattfindet.“
Wirtschaftsreferent und Wiesn-Chef Dieter Reiter kann der Grünen „nicht ganz folgen“: „Eine Drogenszene sehe ich dort nicht. Dass auf dem Oktoberfest Bier getrunken wird, ist bekannt und nicht verwerflich.“ Es sei „befremdlich, dass sie „den Unterschied zwischen legalem Bier und verbotenen Drogen nicht kennt“. Willi Bock
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