Beschuldigte Kindermörder im Gespräch
Von Gunnar Saft
Die Verdächtigen in den Mordfällen „Michelle“ und „Corinna“ durften sich im Leipziger Gefängnis treffen.
In der Justizvollzugsanstalt Leipzig ist es zu einem umstrittenen Treffen der zwei Gefangenen gekommen, die Tatverdächtige in den beiden Mordfällen „Michelle“ und „Corinna“ sind. Das bestätigte gestern Sprecherin Susann Mielke.
Es handelt sich um den 19-jährigen Daniel V., der seit Montag vor Gericht steht, weil er im August 2008 die achtjährige Michelle aus Leipzig sexuell missbraucht und danach umgebracht hatte.
Der andere Gefangene ist der 39-jährige PeterS. Ihm wird vorgeworfen, sich im Juli dieses Jahres in Eilenburg an der neunjährigen Corinna sexuell vergangen zu haben. Später soll er das Mädchen getötet und die Leiche in einem Müllsack in einen Fluss geworfen haben. Beide Mordfälle hatten bundesweit für enorme Betroffenheit gesorgt.
Laut Gefängnissprecherin Mielke hatte das von der zuständigen Haftabteilung genehmigte Treffen, welches zehn Minuten dauerte, vor allem therapeutische Gründe. Da die beiden Gefangenen komplett abgeschirmt von anderen Häftlingen untergebracht werden müssten, sollte auf diese Weise psychischen Schäden vorgebeugt werden, die durch eine dauerhafte Isolation entstehen können. „Das ist ein übliches Verfahren“, sagte Mielke und verwies darauf, dass man gegenüber allen Gefangenen eine entsprechende Verantwortung trage. Ob es weitere Treffen dieser Art geben wird, ist unklar. Vorerst sei das nicht geplant, hieß es. Zudem wurde dementiert, das es bei dem Gespräch der zwei beschuldigten Kindermörder Kaffee und Kuchen gab.
Donnerstag, 20. August 2009
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