Associated Press nimmt Wikipedia als Konkurrenten wahr
Die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) hat dem Online-Lexikon Wikipedia im Streit um urheberrechtlich geschützte Texte den Kampf angesagt.
Nach Angaben von "Spiegel Online"am Mittwoch befürchtet AP eine schleichende Enteignung eigener Inhalte über soziale Netzwerke und andere Online-Plattformen. In einem dem Dienst vorliegenden Papier wird eine "Von-Twitter-zu-Google-zu-Wikipedia-Routine" aufgeführt, die eine Nachricht zum Tode von Michael Jackson beinhaltet. Die Meldung hatte sich zunächst über soziale Netze verbreitet und landete am Ende bei Wikipedia. Onliner, die via Suchmaschine nach weiteren Infos suchten, fanden die Inhalte dann auf der entsprechenden Lexikonseite. Der Grund: Google listet Wikipedia stets weit oben in der Trefferliste. Da die Online-Enzyklopädie in "Zeiten akuter Nachrichtenlagen blitzschnell zu einem von den eigenen Nutzern gepflegten Aggregator" werde, sammle Wikipedia blitzschnell Links zu interessanten und relevanten Informationen überall im Netz, hieß es bei AP - und damit auch urheberrechtlich geschütztes Material.
Die Nachrichtenagentur kämpft seit Monaten gegen News-Sauger wie Google, die Nachrichten aus verschiedenen journalistischen Angeboten in eigene Dienste integrieren. Mitte Juli hatte AP in seinen Bemühungen einen wichtigen Punktsieg in der Auseinandersetzung um den rechtlichen Schutz aktueller Informationen errungen. Der News-Aggregator All Headline News (AHN) aus Florida willigte in einen Vergleich ein, der unter anderem Schadensersatzzahlungen an AP in unbekannter Höhe vorsah. (magnus.de berichtete)
Um den "Nachrichtenklau" zukünftig zu verhindern, will AP laut "Spiegel Online" ein digitales Rechte-Management einführen, das Infos zur erlaubten Verwendung enthält. Außerdem sollen die AP-Nachrichten eine "ständige" Verbindung zur Agentur aufrechterhalten, so dass diese verfolgbar werden.
Deutscher Verlegerstreit um Inhalte
Der Suchmaschinenbetreiber Google steht schon länger unter Berschuss der Verlage. Deutsche Medienhäuser werfen Google vor, ungerechterweise von journalistischen Inhalten im Internet zu profitieren.
Der Suchmaschinenbetreiber Google wehrt sich gegen die Vorwürfe deutscher Medienhäuser, er profitiere ungerechterweise von journalistischen Inhalten im Internet. Dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" sagte der Europa-Chef von Google, Philipp Schindler (38): "Ich würde mich freuen, wenn die Verlage die Energie, die sie heute in die Angriffe gegen Google investieren, darauf verwenden würden, erfolgreichere Geschäftsmodelle im Netz zu entwickeln." Er riet, das eine zu tun und das andere nicht zu lassen, "also einige Inhalte frei zugänglich halten und für andere Geld verlangen". Auch letztere könne man über Google finden, fügte er hinzu.
Mittwoch, 19. August 2009
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