Immer wieder fragen mich beunruhigte Eltern, ob Knubbel oder Knoten, die sie bei ihrem Kind am Hals oder auch in der Leiste tasten können, gefährlich sind. In den meisten Fällen steckt hinter einer solchen Verdickung einfach nur ein vergrößerter Lymphknoten. Fast immer entwickeln sich die Knötchen im Zuge einer Infektion, weil sich das kindliche Immunsystem mit den Krankheitserregern auseinandersetzt.
In den Lymphknoten, den Filterstationen des Lymphsystems, bleiben Bakterien und Viren "hängen". Außerdem werden dort spezielle Gedächtniszellen sowie Antikörper gegen den jeweiligen Keim gebildet. Sind beispielsweise Lymphknoten am Hals oder im Kierferwinkel (unterhalb des Ohrläppchens) vergrößert, besteht eine Infektion im Bereich von Hals, Ohr, Kopfhaut oder Mund. Von dort werden die Keime in den Lymphknoten geschwemmt und lassen die Abwehr auf vollen Touren anlaufen.
Da Kinder mit vielen Erregern zum ersten Mal in Kontakt kommen, fällt die Reaktion oft heftiger aus als bei Erwachsenen. Die Lymphknoten können erbsgroß werden und bei sehr schlaken Kindern können sie sogar sichtbar sein, wenn der Kopf gedreht wird.
Allerdings bilden sich die Lymphknoten nicht sofort nach Abklingen des Infektes wieder vollständig zurück und sorgen damit oft erneut für Verunsicherung bei den besorgten Eltern. Einerseits kann sich die Auseinandersetzung mit den Infekten lange hinziehen (manchmal mehrere Monate) und andrerseits schnappen sich gerade Krippen- oder Kindergartenkinder ständig neue Infekte auf, sodass immer wieder für Lymphknoten, die auf Hochtouren arbeiten, gesorgt ist.
Wenn Sie unsicher oder besorgt sind wegen vergrößerter Lymphkonten bei Ihrem Kind, sollten Sie mit ihm zum Kinderarzt gehen. Dann kann eindeutig abgeklärt werden, ob es sich um eine normale Schwellung handelt oder ob in seltenen Ausnahmefällen ein ernsthafteres Problem dahintersteckt.
Freitag, 21. August 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen