Landgericht Kiel eröffnet Prozess gegen zehn Betreiber von SMS-Chats
Ob Klingelton-Abos oder Flirt-SMS - Handydienste können schnell zur Kostenfalle werden. Nur selten wird den Betrügern das Handwerk gelegt. Nach monatelangen Ermittlungen müssen sich nun vor dem Landgericht Kiel zehn Betreiber von SMS-Chats verantworten. Insgesamt 60 Millionen Euro sollen die Betrüger von den flirtenden Handybesitzern abgezockt haben. Tausende von Chat-Protokollen wurden zuvor durch die Staatsanwaltschaft beschlagnahmt.
Systematische Abzocke
Seit dem Jahr 2005 sollen die Chat-Betreiber E-Mails versendet haben, die Flirtwillige zu einem angeblich seriösen SMS-Chat mit anderen Singles gelockt haben. Dabei gingen die Flirtdienste jedoch so vor, dass bezahlte Mitarbeiter die Flirt-SMS von Kunden an vermeintlich andere Kunden selber beantworteten und damit pro SMS 1,99 Euro erwirtschaftet haben. Laut der Staatsanwaltschaft sollen rund eine Million Menschen betroffen sein.
Laufende Verfahren
Vier der Angeklagten sitzen derzeit in Untersuchungshaft. Die Anklagen wegen gewerbsmäßigen Bandenbetruges werden in zwei verschiedenen Verfahren verhandelt. Zudem seien gegen 206 weitere Beschuldigte gesonderte Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.
Mittwoch, 12. August 2009
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