1. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran: Wichtig ist, dass beide Eltern nach der Maxime „Alles wird nach Gebrauch an seinen angestammten Platz zurückgelegt.“ handeln. Macht nur die Mutter regelmäßig Ordnung, könnte das Kind den Eindruck bekommen, dass Aufräumen nur Aufgabe der Mutter ist!
2. Überfordern Sie Ihr Kind nicht! Einem Dreijährigen zu sagen „Jetzt räum mal schön dein Kinderzimnmer auf!“ wäre eine schlichte Überforderung. Aber zusammen mit Ihnen kann schon ein ein- bis zweijähriges Kind beim Aufräumen helfen. Geben Sie Ihrem Kind ganz klar umrissene und einfach zu erledigende Aufgaben, die seine Geduld und Aufmerksamkeitsspanne nicht überstrapazieren. Hat Ihr Kind z. B. alle Bilderbücher ins Regal gestellt, können Sie es bitten, die Legosteine in die Kiste zu räumen.
3. Der gute Wille zählt: Natürlich hat Ihr Kind eine ganz andere Vorstellung von Ordnung als Sie selbst. Akzeptieren Sie zumindest im Kinderzimmer seine Vorstellungen und sehen Sie darüber hinweg, wenn in den Schubladen die Spielsachen durcheinander fliegen oder noch das eine oder andere auf dem Boden herumliegt.
4. Machen Sie den Anfang: Gemeinsam aufräumen ist viel leichter als alleine. Helfen Sie Ihrem Kind zumindest bis zum Schulalter beim Aufräumen. Da der erste Schritt bekanntlich am schwersten fällt, beginnen Sie am besten selbst mit dem Aufräumen und bitten Sie Ihr Kind dann um Mithilfe. Will es nicht mitmachen, hilft es oft, das Aufräumen zu einem Suchspiel („Findest du alle Bilderbücher, die auf dem Boden liegen?“) oder einem kleinen Wettbewerb („Ob du wohl schneller die Autos aufgeräumt hast als ich die Bauklötze?“) umzufunktionieren.
5. Beschränken Sie sich auf ein Mindestmaß an Ordnung, dafür aber konsequent! Lassen Sie Ihr Kind die Folgen seiner Unordnung am eigenen Leib spüren: Wenn der Weg zum Bett abends nicht frei ist, können Sie z. B. nicht zu Ihrem Kind ans Bett kommen und ihm daher auch keine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen. Wenn herumliegende Kleinteile versehentlich im Staubsauger verschwunden sind, sein Modellauto unter den Holzklötzen zertreten wurde oder wegen fehlender Teile kein Puzzle mehr vollständig ist, wird es selbst erkennen, dass ein gewisses Maß an Ordnung doch ganz nützlich und nicht nur ein „Spleen“ der Eltern ist! Das ist wesentlich wirksamer als ständiges Schimpfen und Drohen, insbesondere wenn Sie Ihre Drohungen doch nicht wahr machen oder letzten Endes entnervt selbst aufräumen.
6. Geben Sie Ihrem Kind Zeit, sein Spiel zu beenden: Kinder brauchen etwa zehn bis 15 Minuten, um sich vom Spiel sozusagen zu lösen. Erst dann sind sie bereit, aufzuräumen.
7. Flotte Musik: Singen Sie mit Ihrem Kind beim Aufräumen oder legen Sie die Kassette mit seinen Lieblingsliedern ein. Mit etwas Ablenkung geht das Ordnung machen gleich leichter von der Hand.
8. Kunstwerke dürfen stehen bleiben: Aufwendige Bastelarbeiten, kunstvolle Legotiere und Bauklotz-Wolkenkratzer sollten über Nacht stehen bleiben dürfen. Damit zeigen Sie, dass die Bauwerke wertvoll sind. Muss ein Bauwerk ausnahmsweise doch abgebaut und aufgeräumt werden, hilft es Ihrem Kind oft, wenn Sie ein Foto davon machen!
9. Loben Sie Ihr Kind, wenn es Ordnung gemacht hat. Hin und wieder sollten Sie das Aufräumen auch belohnen. Geeignete Belohnungen sind z. B. ein kleines Kästchen für Krimskrams oder ein anderer Gegenstand, der sich zum Ordnung halten eignet. Sie können Ihr Kind aber auch mit zusätzlicher Vorlese- oder Spielzeit belohnen. Ihr Kind sollte dabei erkennen: Wenn Sie das Kinderzimmer nicht aufräumen müssen, haben Sie mehr Zeit für Ihr Kind.
10. Wenn Geschwister gemeinsam aufräumen, ist es sinnvoll, vorher festzulegen, wer z. B. für welche Spielsachen zuständig ist. So kommt es nachher nicht zu Streitereien, wer denn nun mehr aufgeräumt hat.
Um Ihr Kind zu mehr Ordnung zu motivieren, kann auch ein nettes Bilderbuch sehr hilfreich sein. Deshalb stelle ich Ihnen im "Buch der Woche" eines vor.
Freitag, 27. August 2010
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