NewsKopie: Gefährlicher neuer "Spaß" unter Mallorca-Touristen forderte bereits vier Tote (Balconing)

Freitag, 13. August 2010

Gefährlicher neuer "Spaß" unter Mallorca-Touristen forderte bereits vier Tote (Balconing)

FREIZEIT: Tödliche Mutprobe
Mallorca-Touristen springen vom Balkon in den Pool

PALMA DE MALLORCA - Die Balkone der Hotels auf Mallorca und Ibiza scheinen ein gefährlicher Platz zu sein. Mehrmals in der Woche rasen auf den spanischen Ferieninseln Krankenwagen los, weil Urlauber über die Brüstung hinab auf das Pflaster gestürzt sind. Die unheimliche Unfallserie hat jedoch nichts mit baulichen Mängeln zu tun. Die Ursache liegt in jugendlichem Leichtsinn gepaart mit Alkohol- und Drogenkonsum.

In den Hotelburgen von Mallorca und Ibiza hat sich unter manchen jungen Leuten die Unsitte ausgebreitet, sich nach einer durchzechten Nacht zu Mutproben herauszufordern. Der Ablauf ist fast immer derselbe: Eine Gruppe junger Urlauber kehrt nach einem Streifzug durch Kneipen und Diskotheken in ausgelassener Stimmung ins Hotel zurück; der eine fordert den anderen zu einer Mutprobe heraus, bis jemand in der angeheiterten Runde den Sprung zum Balkon des Nebenzimmers wagt. Manchmal hangeln sich auch junge Urlauber von einem Balkon zum anderen oder springen von oben hinab in den Swimmingpool.

Bei dem „balconing“ genannten Spiel verunglückten in diesem Sommer auf den Balearen-Inseln bisher mehr als 30 Urlauber. Wenigstens vier kamen bei Stürzen vom Hotelbalkon ums Leben, die Zeitung „El Mundo“ spricht gar von acht Toten. Die Opfer sind überwiegend Briten im Alter zwischen 18 und 25 Jahren, zuweilen auch junge Deutsche oder Spanier. Allein am vorigen Sonntag wurden auf Mallorca und Ibiza binnen zwölf Stunden drei Fälle registriert. Zwei Urlauber kamen mit Verletzungen davon, einer ringt im Krankenhaus noch mit dem Tod.

Viele Hotelbesitzer haben die Balustraden der Balkone erhöht oder zusätzliche Gitter angebracht. Manche achten gar darauf, junge Leute möglichst in den unteren Etagen unterzubringen. Bisher offenbar vergebens. (dpa)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen