NewsKopie: Nordkorea will Kredite mit Ginseng bezahlen

Donnerstag, 12. August 2010

Nordkorea will Kredite mit Ginseng bezahlen

Deal mit Tschechien
Nordkorea will Schulden mit Ginseng bezahlen



Es ist ein skurriles Geschäft: Nordkoreas Diktator Kim Jong Il möchte die Kredite seines Landes in Naturalien bezahlen - statt 500.000 Dollar soll Tschechien bis zu 20 Tonnen der Heilpflanze Ginseng erhalten. Die Regierung in Prag ist nicht abgeneigt, verlangt aber zusätzlich noch etwas Zink.

Hamburg - Ginseng gilt als Wunderpflanze: Die Knolle soll fit, stark und gesund machen. Nordkorea, einer der größten Ginseng-Anbauer, möchte die wilde Wurzel laut einem Bericht der "Financial Times Deutschland" ("FTD") jetzt auch zur Begleichung seiner Schulden beim einstigen Bruderstaat Tschechien einsetzen.

Die Regierung in Pjöngjang steht bei anderen Ländern mit insgesamt zwölf Milliarden Dollar in der Kreide - das Atomprogramm ist teuer, das Land ist international isoliert und vom Kapitalmarkt abgeschnitten. So kam Kim Jong Il laut "FTD" auf die Idee, Ginseng zum Zahlungsmittel zu machen. Schließlich wurde die Knolle früher in Gold aufgewogen.

Das Angebot aus Nordkorea: Pjöngjang schickt 12 bis 20 Tonnen Ginseng nach Prag, dafür erlässt das osteuropäische Land dem Regime fünf Prozent seiner Schulden - umgerechnet rund 500.000 Dollar. Dem Zeitungsbericht zufolge zieht die Regierung von Ministerpräsident Petr Necas diesen ungewöhnlichen Deal tatsächlich in Erwägung. Zu Sowjetzeiten waren die Länder eng verbunden und versorgten sich mit Lastwagen und Maschinen.

Tschechien bereitet das Geschäft allerdings noch etwas Bauchschmerzen - der Ginsengverbrauch des Landes liegt nämlich bei gerade mal 1,4 Tonnen pro Jahr. Auf der anderen Seite sind 20 Tonnen Wunderwurzel immer noch besser als nichts. Laut "FTD" versucht die Prager Regierung daher noch, Kim Jong Il zu weiteren Zugeständnissen zu bewegen. "Wir haben versucht, ihn davon zu überzeugen, beispielsweise eine Schiffsladung Zink zu schicken. Die könnten wir immerhin zu Geld machen", zitiert die Zeitung den tschechischen Vizefinanzminister Tomas Zidek.

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