Dank eines "PS JailBreak" genannten Zusatz-Chips sollen sich Originalspiele auf die Festplatte von Sonys Spielekonsole PlayStation 3 kopieren lassen. Mehrere Websites und YouTube-Videos scheinen zu belegen, dass es sich erstmals um einen tatsächlich funktionsfähigen Modchip für die PS3 handelt.
Der Kopierschutz von Sonys Spielekonsole PlayStation 3 verhinderte seit Einführung des Gerätes Ende 2006 das Entstehen einer Raubkopierszene. Das könnte sich nun ändern. Hacker haben den Kopierschutz über einen von ihnen entwickelten Modchip namens "PS Jailbreak", d.h. eine Zusatzhardware, ausgehebelt.
Dass PS Jailbreak tatsächlich funktioniert, bestätigt zwischenzeitlich die renommierte Szene-Website PSX-Scene. Auch das Team des australischen Online-Shops OzModChips.com hat ein erstes Exemplar von PS Jailbreak getestet. Mehrere im Shop gezeigte Videos zeigen die Funktionsweise des Modchips, der mit dem USB-Anschluss der PS3 verbunden wird. Ist PS Jailbreak aktiv, so findet man im Menü der PS3 eine neue Funktion. Darüber lässt sich ein in das Blu-ray-Laufwerk der PS3 eingelegtes Spiel auf die interne oder eine per USB verbundene externe Festplatte kopieren und auch dann noch starten, wenn die Original-Disc entfernt wurde.
OzModChips.com gibt an, dass das PS-Jailbreak-Entwicklerteam die Funktion von PS Jailbreak mit der aktuellen PS3-Firmware 3.41 und rund 150 Spieltiteln erfolgreich getestet habe. OzModChips.com wird nach eigenen Angaben Ende August 2010 und damit als erster Shop weltweit mit der Auslieferung der Modchips beginnen. PS Jailbreak kostet dort umgerechnet 130 Euro, hinzu kommen Versandkosten, Einfuhrumsatzssteuer und Zoll. In Deutschland dürfte die Nutzung von PS Jailbreak selbst dann illegal sein, wenn man ihn lediglich dazu verwendet, Sicherungskopien rechtmäßig erworbener Spiele anzufertigen, da der Chip einen Kopierschutz aushebelt.
Obwohl sich die Firmware des PS Jailbreak aktualisieren lässt, übernimmt OdModChips.com ausdrücklich keine Garantie dafür, dass der Modchip auch mit zukünftigen Firmware-Versionen funktioniert. Denkbar wäre, dass Sony die USB-Anschlüsse der PlayStation beim Start auf das Vorhandensein des Modchips überprüft und ggf. den Betrieb einstellt, bis dieser entfernt wurde. Auch ein Wettrennen, bei dem sich Sony und PS-Jailbreak-Entwickler gegenseitig durch neue Firmware-Versionen das Leben erschweren, ist möglich.
Freitag, 20. August 2010
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