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Freitag, 20. August 2010

Bundesliga-Auftakt: Meister mit Last-Minute-Treffer

Meister Bayern, haushoher Favorit auf den nächsten Titel, hat den ersten Sieg der Saison eingefahren. Im Auftaktspiel gegen Wolfsburg schaffte Bastian Schweinsteiger den Last-Minute-Siegtreffer.
Bastian Schweinsteiger hat Titelverteidiger Bayern München einen erfolgreichen Start in die 48. Saison der Fußball- Bundesliga beschert. Mit seinem Treffer in der Nachspielzeit sorgte der Nationalspieler am Freitag für den 2:1 (1:0) des Meisters im Duell gegen seinen Vorgänger VfL Wolfsburg. Vor 69 000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz-Arena hatte Top-Torjäger Edin Dzeko (55.) in der stärksten VfL-Phase die frühe Führung durch Thomas Müller (9.) ausgeglichen und den Münchnern damit beinahe die Laune zur Saisoneröffnung verdorben.

103 Tage nach der Feier des 22. Titels auf dem Marienplatz zeigten die Münchner noch keine meisterliche Leistung, kamen aber mit Glück noch zu drei Punkten. Obwohl die WM-Stars erst vor knapp drei Wochen wieder ins Team-Training eingestiegen waren, lief der Ball eine Halbzeit lang recht gut durch die Reihen der Bayern. Mit zunehmender Spielzeit wurde aber auch deutlich, dass Akteuren wie Bastian Schweinsteiger oder Philipp Lahm noch die Spritzigkeit fehlt. Nach der Führung versäumte es die Elf von Louis van Gaal zudem, entschlossen nachzusetzen und wurde dafür nach der Pause bestraft.

Eklat um Martin Demichelis
Für Aufregung am Rande des Spiels sorgte Martin Demichelis. Der Argentinier hatte darum gebeten, nicht für die Auftaktpartie berücksichtigt zu werden, nachdem ihm Coach Louis van Gaal mitgeteilt hatte, dass er gegen Wolfsburg nicht zum Stamm zählen würde. Die Münchner bemühten sich, das Thema nicht zu hoch zu hängen. „Ich glaube nicht, dass er uns verlassen will. Aber er ist enttäuscht“, sagte Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Bei „Bild.de“ sprach Demichelis dagegen davon, dass es besser sei, „wenn wir getrennte Wege gehen“.

Auf dem Rasen erwischten die Münchner dank WM-Torschützenkönig Müller einen Traumstart. Von Jung-Nationalspieler Toni Kroos mustergültig bedient, setzte sich der 20-jährige Shooting-Star vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw gegen seinen Bewacher Simon Kjaer durch und überwand Diego Benaglio aus der Drehung. Nicht nur in dieser Szene offenbarte die Abwehr der „Wölfe“, in der Nationalverteidiger Arne Friedrich wegen Rückenproblemen fehlte, Mängel in der Abstimmung. Mittelfeld-Regisseur Zvjezdan Misimovic, dem Abwanderungsgedanken nachgesagt werden, hatte der neue Coach Steve McClaren zunächst auf der Bank gelassen.

Erst Mitte der ersten Halbzeit startete der ambitionierte Vorjahres-Achte zaghafte Aktionen nach vorne, doch weder Top-Torjäger Edin Dzeko noch sein Sturmpartner Mario Mandzukic kamen zunächst in Schussposition. Wie man es besser macht, demonstrierten die Bayern in der 25. Minute, als Franck Ribéry von der linken Seite scharf nach innen passte und Müller den Ball nur knapp über das Tor jagte.

Wolfsburg nach der Pause stark
„Wir haben in der ersten Halbzeit zu tief gestanden“, bemängelte Wolfsburgs Co-Trainer Pierre Littbarski zur Pause. Mit Misimovic für Peter Pekarik kam nach Wiederbeginn endlich mehr Power ins Spiel der Gäste. Ein Pfostenschuss des Kroaten Mandzukic (47.) war der Wachmacher für den VfL, wenig später zielte Dzeko knapp an dem von Jörg Butt gehüteten Bayern-Tor vorbei. Und die Konfusion in der Münchner Abwehr wurde von Minute zu Minute größer. Nach einem Eckball konnte Dzeko unbedrängt hochsteigen und zum Ausgleich einköpfen.

Erst danach nahmen die Hausherren wieder das Heft in die Hand, doch zwingende Möglichkeiten erspielten sie sich bis zur 90. Minute nicht mehr. Bei den Kontern der Wolfsburger musste die Hintermannschaft sogar auf der Hut sein, nicht noch ein zweites Gegentor zu kassieren.

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