Rund 250.000 Schülerinnen und Schüler drehten in Deutschland 2006 eine Ehrenrunde, 2007 werden es kaum weniger gewesen sein, aller Diskussionen über Sinn und Unsinn des Sitzenbleibens zum Trotz. Statistisch gesehen erwischt es dabei schwerpunktmäßig männliche Real- oder Gymnasialschüler zwischen der siebten und neunten Klasse. Falls auch Ihr Kind von einer Klassenwiederholung betroffen ist, haben wir hier wichtige Informationen für Sie zusammengestellt.
Das braucht Ihr Kind jetzt:
Machen Sie Ihrem Kind keine Vorwürfe, sondern vermitteln Sie ihm Sicherheit und Geborgenheit in dieser schwierigen Situation. Sprechen Sie mit ihm über seine Gefühle und Ängste. Viele Kinder machen sich große Gedanken darüber, wie das nächste Schuljahr in einer neuen Klasse als „Sitzenbleiber“ aussehen könnte. Zeigen Sie Ihrem Kind, das die Klassenwiederholung keine Schande ist, sondern bei vielen erfolgreichen und berühmten „Promis“ durchaus zum Lebenslauf gehört: Harald Schmidt, Mehmet Scholl, Peer Steinbrück etc.
Damit sich die unerfreuliche Situation nicht wiederholt, ist es sinnvoll, sich beim Klassenlehrer über die Ursachen des Sitzenbleibens gründlich zu informieren. Sprechen Sie auch mit Ihrem Kind darüber, warum es das Klassenziel nicht erreicht hat. Falls mangelnder Leistungswille, Desinteresse oder Überforderung die Hauptursachen für die schlechten Noten sind, sollten Sie an Stelle der Klassenwiederholung über einen Schulwechsel nachdenken.
Für Ihr Kind ist es sehr hilfreich, wenn Sie gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten suchen, um das nächste Schuljahr besser zu bewältigen. Je nach Ursache könnte beispielsweise ein Kurs über Lerntechniken oder eine Hausaufgabengruppe hilfreich sein.
Erholung in den Sommerferien?
Wer sitzen bleibt, braucht sich nicht auch noch in den Sommerferien zu ärgern, sondern kann diese Wochen auch wirklich zur Erholung nutzen. Alle Schüler, egal ob sie gute oder schlechte Noten haben, sollten den Stress der vergangenen Wochen und Monate in den Ferien ablegen. Zur Vorbereitung auf die neue Klasse kann Ihr Kind jedoch auch in dieser Zeit schon ein paar wichtige Informationen einholen. Klären Sie vor Beginn der Sommerferien, in welche Klasse und zu welchem Lehrer Ihr Kind kommen wird. Vielleicht kennt es schon den einen oder anderen Schüler aus der neuen Klasse? Dann wäre eine erste Kontaktaufnahme in den langen Sommerwochen sehr hilfreich, um schneller
integriert zu werden. Im Freibad oder bei städtischen Ferienangeboten, auf Sommerfesten oder bei gemeinsamen Grillfesten gelingt die Kontaktaufnahme in der Regel schnell.
Unser Tipp:
Schlechte Noten und das Wiederholen einer Schulklasse sind nicht nur für die Eltern, sondern auch für die betroffenen Schüler dramatisch. Doch Druck und Drohungen nutzen hier gar nichts, im Gegenteil. Sie verschlimmern die Situation für alle Parteien und führen zu allgemeiner Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kindern. Lieber gemeinsam das Problem angehen und drüber reden, auch wenn’s schwer fällt. Eine Lösung gibt es immer!
Montag, 3. August 2009
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