Krefeld: Rentner beschaffte Drogen gegen Sex
Krefeld (RP) In über hundert Fällen hat ein Rentner aus Krefeld Drogen an Minderjährige verkauft und in zwei Fällen Kinder schwer sexuell missbraucht. Am Mittwoch musste sich der 63-Jährige vor dem Krefelder Landgerichts verantworten.
Das Urteil nach einem langen Prozesstag: Fünf Jahre und drei Monate Haft. Zwei Mal hatte er eine 13-Jährige sexuell missbraucht, einmal auf dem Küchentisch seiner Wohnung, einmal im Schlafzimmer. Im Anschluss gab er ihr Marihuana. Das Mädchen bestätigte die Vorwürfe unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Der Rentner habe aber keine Gewalt angewendet.
Zu den Vorwürfen hatte der Krefelder sich zuvor nur über seinen Verteidiger einlassen. Sein Mandant bestreite den Missbrauch, dazu sei er körperlich nicht mehr in der Lage. Die 13-Jährige sei in einer schwierigen Entwicklungsphase und nehme regelmäßig Drogen, so der Anwalt weiter. Er bestehe darauf, dass ein aussagepsychologisches Gutachten angefertigt werde.
Das sah das Gericht anders. Die Zeugenaussagen seien stimmig, die Sachkunde des Gerichts reiche aus. Zu dem Drogenverkauf hatte der Angeklagte mehr zu sagen: „Ich bin ein einsamer alter Mann”, ließ er durch seinen Verteidiger verlesen. Die jungen Leute habe er auf dem Schinkelplatz kennengelernt. Mit einer der Schülerinnen habe er enge Freundschaft geschlossen. Für sie habe er auf ihr Drängen Drogen in Holland besorgt. Immer öfter sei er von Minderjährigen nach Marihuana gefragt worden.
Etwa 80 Mal hatte er einer 12-Jährigen Marihuana verkauft. Auch eine 15-Jährige gehörte zu seiner Stammkundschaft. Der Rentner räumte ein, er habe gewusst, dass die Konsumenten, die die Drogen zum Teil in seiner Wohnung nahmen, noch minderjährig waren.
Donnerstag, 4. Februar 2010
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen