Unternehmen spekuliert auf Apple und Microsoft als Kunden
Wie Intel-Chef Paul Otellini der "Wirtschaftswoche" sagte, will der weltweit führende Chiphersteller das bislang kaum abgedeckte Geschäft der Smartphone-Chips ausbauen und so seine Position stärken. Zwar wurde Anfang Januar das LG GW990 mit Intel-Prozessor und später dann zusammen mit Nokia das Betriebssystem Meego vorgestellt. Davon abgesehen hat der Halbleiterkonzern im Mobilfunksegment aber bislang noch keine bleibenden Spuren hinterlassen.
Wie Otellini gegenüber der "Wirtschaftswoche" betone, würden dem noch in diesem Jahr verfügbaren GW990 "noch viele weitere Intel-Smartphones folgen". Der Intel-CEO spekuliert sogar darauf, dass Apple in zukünftigen iPhone- und iPad-Generationen auf Intel als CPU-Hersteller setzt: "Wir würden natürlich gerne beide Produkte mit unseren Chips bestücken. Dafür werden wir so lange werben, bis es uns gelingt."
Apple von dem eigenen Produkt zu überzeugen, könnte indes nicht ganz so einfach werden. Das Softwareunternehmen aus Cupertino setzte bislang auf andere CPU-Hersteller wie ARM und in dem neuen Tablet-PC iPad werkelt eine Eigenentwicklung. Der Umstand, dass die Handy-Chips von Intel als Ressourcen-Fresser gelten, dürfte wohl ebenfalls nicht zu einer positiven Resonanz seitens Apple beitragen.
Gleichzeitig fasst Otellini jedoch auch den Konkurrenten Microsoft ins Auge und deutete im Interview an, dass in Zukunft auf Windows Phone 7 basierende Smartphones durchaus mit Intel-Chips bestückt werden könnten: "Wir würden gerne Microsofts mobiles Betriebssystem auf unseren Prozessoren laufen sehen." Die Strategie von Intel sei immer gewesen, dass die eigenen Chips optimal mit dem jeweiligen Betriebssystem zusammenarbeiteten.
Hauptgeschäft weiter das Computer-Segment
Nichtsdestotrotz bekräftige Otellini im Gespräch mit der "Wirtschaftswoche", Haupt-Standbein bleibe nach wie vor die Ausrüstung von Desktop-PCs und Notebooks sowie neue Segmente wie das Geschäft mit Fahrzeug-Entertainment, in dem Intel gut vorankomme. So würde man beispielsweise zukünftige BMW- und Mercedes-Luxuswagen mit entsprechenden Entertainment-Systemen ausstatten und darüber hinaus an einem einheitlichen Industrie-Standard arbeiten. "Unser Geschäft mit so genannten Embedded Systems – das sind Chips etwa für Industriemaschinen – erwirtschaftet pro Jahr bereits mehr als eine Milliarde Dollar", so Otellini.
Sonntag, 28. Februar 2010
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