NewsKopie: Facebook will alles mit allem vernetzen - größter Gegenspieler von Google

Donnerstag, 22. April 2010

Facebook will alles mit allem vernetzen - größter Gegenspieler von Google

Facebook hat große Pläne

Die wegen mangelhafter Datenschutzrichtlinien in die Kritik geratene Online-Plattform Facebook will in Zukunft ihr Datennetz noch feinmaschiger weben, um Surfern die Kommunikation untereinander zu erleichtern und schmackhafter zu machen.

Unternehmenschef Mark Zuckerberg kündigte auf der Veranstaltung "F8" in San Francisco in der Nacht auf Donnerstag (Ortszeit) neue Werkzeuge für Web-Site-Betreiber und User an, die es in sich haben. Facebook will sich demnach künftig als eine Art Zentralorgan des vernetzten Internet-Lebens positionieren. Dazu gehört nicht nur das gerade in der Beta-Phase befindliche Office-Programm Docs.com in Zusammenarbeit mit Microsoft, das das Erstellen und den Austausch von Dokumenten unter Facebook-Benutzern möglich macht. Wert legt die Plattform vor allem darauf, das möglichst viele Web-Master in Zukunft Facebook-Features anbieten, um Vorlieben der Nutzer einzusammeln. Das gilt für Nachrichten-Sites ebenso wie für Hersteller.

Idee besticht in Zeiten des Web-2.0-Alters

Die Idee dahinter besticht in Zeiten des Web-2.0-Alters: Seitenbetreiber, die das Facebook-Spiel mitspielen, können künftig beispielsweise Infokästen einbinden, in denen Benutzer ihre Vorlieben für bestimmte Beiträge oder Unterhaltungselektronik preisgeben. Dazu gibt es dann einen "Like"-Button. Die sind zwar schon jetzt überall vorhanden, allerdings nicht Homepage-übergreifend.

Klickt ein Surfer einen solchen Facebook-Knopf und gibt es in seinem Profil frei, könnten beispielsweise Video-On-Demand-Seiten bestimmte Clips beim Besuch der Startseite in den Vordergrund rücken - und das Verhalten des Surfers damit nachhaltig beeinflussen. Ein Traum für die Marketingindustrie. Auch die Möglichkeit, beim Besuch eines Portals schon zu sehen, welche Beiträge ein Facebook-Freund besonders gut fand, ist gegeben. Möglich machen soll das die "Open Graph"-Schnittstelle, die die Infohappen mit allen angedockten Partnern austauscht.

Facebook wildert im Revier von Google

Facebook wurde im Jahr 2004 gegründet und wächst seither rasant. Über 400 Millionen Surfer haben sich dem sozialen Netzwerk angeschlossen und tauschen darüber Informationen aus. Bei der Anzahl der abgerufenen Seiten rangiert der Konzern, an dem Microsoft mit einem kleinen Anteil beteiligt ist, auf dem ersten Platz in Nordamerika - noch vor Google. Der Suchriese ist auch der Hauptkonkurrent. Während sich Google um das Finden von Informationen kümmern soll, erledigt Facebook die Vernetzung untereinander - und gerät dabei aufs Terrain des Platzhirschen.

Denn die Information, welche Web-Sites, Artikel oder Produkte ganz besonders gut sind, könnte man in Zukunft nicht mehr über Google, sondern über seine Facebook-Welt mit all den virtuellen Freunden finden.

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