Die Geschichte hinter dem neuen iPhone-Modell, mit der die Gadget-Website gizmodo.com gestern das Internet in Aufruhr versetzte, ist aufgeklärt. Sie ist genauso unglaublich und banal, wie das Leben selbst. Im Mittelpunkt steht der 27-jährige Apple-Mitarbeiter Gray Powell, der in einer Kneipe in Kalifornien eines der bestgehüteten Geheimnisse der Technikwelt einfach vergisst. Schuld daran ist Bier aus Deutschland.
Es geschieht am 18. März 2010, Tatort ist das "Gourmet Haus Staudt", ein deutscher Biergarten im sonnigen Redwood City in Kalifornien. Bis zum Apple-Hauptquartier in Cupertino, dem Arbeitsplatz von Gray Powell, sind es nur 25 Kilometer. Er ist Programmierer für die Baseband-Software des iPhone. Welche Umstände ihn in den Biergarten verschlagen haben, ist nicht bekannt - aber das spielt ohnehin keine Rolle. Fakt ist, dass er dort sitzt und seinen Facebook-Status aktualisiert. "Ich habe unterschätzt, wie gut deutsches Bier ist", meldet er. Ein paar Stunden später ist sein kostbarer iPhone-Prototyp, der als 3GS-Modell getarnt wurde, verschwunden.
In bierseeliger Stimmung torkelt Powell aus dem Lokal und lässt das Gerät einfach auf dem Stuhl neben sich liegen. Ein anderer Gast findet es dort. Er fragt herum, doch niemand vermisst sein Handy. Powell ist längst verschwunden und er kommt auch nicht zurück. Jetzt schaut sich der Finder das Gerät genauer an. "Ich dachte, es handelt sich um ein iPhone 3GS", erinnert er sich im Gespräch mit gizmodo.com. Sogar die Software funktioniert, aber schnell wird deutlich, dass es sich nicht um eine normale Betriebssystem-Version handelt. "Ich habe die Kamera ausprobiert, aber sie ist dreimal abgestürzt." Als er am nächsten Morgen zu Hause aufwacht, ist das Gerät tot. Apple hat es über seinen MobileMe-Dienst aus der Ferne komplett gelöscht.
Jetzt dämmert ihm langsam, dass es sich um ein besonderes Gerät handelt. Er versucht, Apple telefonisch zu erreichen - hat aber kein Glück. Niemand will ihn zu den Veantwortlichen durchstellen. Die Telefon-Zentrale von Apple nimmt ihn einfach nicht ernst. Unglaublich.
Hier bricht die Erzählung von Gizmodo plötzlich ab. Die Gadget-Website unterschlägt glatt den wichtigsten Part: wie hat das iPhone-Vorserienmodell seinen Weg in ihre Redaktion gefunden? Das könnte daran liegen, dass die Geschichte jetzt schmutzig wird. Denn die New York Times schreibt, dass Gizmodo 5.000 US-Dollar für das Gerät bezahlt hat.
Mittwoch, 21. April 2010
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