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Montag, 19. April 2010

Sind Nanopartikel in Sonnencremes gefährlich?

Nanotechnologie steckt inzwischen in immer mehr Alltagsprodukten – und oft bekommen wir als Verbraucher das gar nicht mit. Auch Sonnencremes und -lotionen können dazugehören. Und zwar genau diejenigen, die für Kinder besonders empfohlen werden, nämlich Präparate mit mineralischem Lichtschutz, die Zinkoxid oder Titandioxid enthalten. Dass chemische UV-Filter nicht unbedenklich sind, hat sich inzwischen ja schon herumgesprochen.

Allerdings hatten Sonnenschutzpräparate mit Zinkoxid oder Titandioxid anfangs einen deutlichen Nachteil: Die Teilchen waren relativ groß und daher blieben die Pigmente als weißer Film auf der Haut liegen. Inzwischen verwenden die Hersteller häufig Zink- und Titanpartikel mit einem Durchmesser von 80 bis 100 Nanometern. Sie sind für das sichtbare Licht durchlässig und darum unsichtbar, liegen aber dichter auf der Haut und schützen daher sogar besser vor UV-Licht.

Untersuchungen im Rahmen von Studien konnten zeigen, dass diese Nanopigmente nicht in die Haut eindringen bzw. sie nicht durchdringen können und daher unbedenklich sind. Sie dürfen Ihr Kind ohne Bedenken mit einem Sonnenschutzpräparat mit mineralischem Lichtschutz schützen.

Achten Sie jedoch darauf, dass Ihr Kleinkind nicht versehentlich einen Schluck Sonnenmilch aus der Flasche trinkt (manche Sonnenpräparate riechen ja sehr angenehm!). Denn die Nanoteilchen können Darmzellen schädigen. Das hat unlängst ein Versuch erbracht. Zinkoxid-Teilchen mit einer Größe von weniger als 100 Nanometern stellten sich in einem Versuch an Darmzellen als doppelt so schädlich heraus als wie gewöhnliches Zinkoxid. Um Darmzellen effektiv abzutöten, wurde nur die Hälfte der üblichen Konzentration benötigt. Eine zytotoxische (zellgiftige) Konzentration würde nach diesen Daten bereits erreicht, wenn ein Kind etwa 2 Gramm Nanopartikel-haltige Sonnencreme schluckt.

Achten Sie also darauf, dass die Sonnencreme wirklich nur auf der Haut, aber nicht im Mund landet!

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