iPad von Apple - Riesen-iPhone ohne Telefon
Der IT- und Medienkonzern Apple hat am Samstag (US-Ortszeit) den Startschuss für seinen lange erwarteten Tablet-PC namens iPad gegebem. Das Gerät erinnert stark an das Mobiltelefon iPhone, ist allerdings erheblich größer ausgefallen, außerdem sind Telefongespräche nicht möglich.
Unternehmens-Chef Steve Jobs hatte den iPad Ende Januar vorgeführt. Das iPad nutzt Gesten wie das iPhone - als Wischen, Blättern und Zwei-Finger-Zoom. Das alles funktioniert übergreifend, also auch im installierten Safari-Browser. Bilder, Musik und Videos lassen sich mit Windows-PCs und Mac nur per Kabel synchronisieren. Drahtlos geht es nicht. Der Tablet-PC reagiert auf Lageänderungen wie das iPhone, kann also Bildschirminhalte in die Vertikale und Horizontale drehen. Im Gegensatz zu Notebooks verfügt der flache Apple-Rechner nicht über eine Hardware-Tastatur. Texte werden über virtuelle Tasten auf dem Display eingegeben. Ein GPS-Modul zur Positionsbestimmung ist ebenso wie ein digitaler Kompass an Bord.
Technische Daten des iPad
Das iPad ist nur 12,7 Millimeter dünn und wiegt gut 680 Gramm. Es nutzt ein 9,7 Zoll großes LCD-Panel mit kapazitivem Display und einer Auflösung von 1.024 x 768 Pixel bei 132 Pixels per inch (ppi). Für die Bedienung ist ein leitender Gegenstand wie ein Finger notwendig.
Im Inneren werkelt ein Prozessor mit einem 1 GHz Taktfrequenz. Das Gerät wird in mehreren Versionen angeboten, mit Speicher zwischen 16 und 64 GByte. Das scheint überraschend wenig. Neben WLAN ist auch Bluetooth 2.1 an Bord. Die Batterie soll 10 Stunden durchhalten, im Standby rund einen Monat. Ein 30-Pin-Connector - identisch mit dem iPhone - sorgt für den Kontakt mit PC oder Mac. Einen Standard-Stecker oder USB-Port sucht man also vergeblich.
Damit ist klar, dass Apple sein iPad nicht als direkte Konkurrenz zu sogenannten E-Reader positioniert, die mitunter wochenlang ohne Stromversorgung auskommen. Vielmehr sieht der Konzern aus Cupertino den Tablet als Multimedia-Spaßmacher für zu Hause, der sich auch fürs Zeitungslesen eignet, aber nicht nur. Der genutzte Akku ist nicht austauschbar, das Gerät muss eingeschickt werden, wenn der Stromversorger defekt ist. Dafür gibt es dann ein nagelneues Gerät zurück.
Alle bereits für das iPhone vorhandene Apps lassen sich mit dem iPad direkt nutzen. Ein weiterer deutlicher Hinweis, dass sich beide Geräte technologisch sehr ähnlich sind - inklusive des genutzten Betriebssystems und des fehlenden, aktiven Multitaskings. Auch an das Thema Spiele hat Apple gedacht: Der Konzern sieht in diesem Segment auch aufgrund des enormen Erfolges von Konsolen wie PS3, Wii oder XBox360 viel Potential.
Spezielle App für die "New York Times"
Spezielle Apps, beispielsweise der Tageszeitung "New York Times" mit interaktiven Features wie dem Abspielen von Videos beim Klick auf einen Link, oder dem Vergrößern angezeigter Bilder sollen die Kauflust schüren. Auch Buchverlage kooperieren, darunter HarperCollins, Simon & Schuster und Hachette. Inwieweit sich die kurze Akkulaufzeit und das LC-Display mit dem Lesen von Büchern verträgt, bleibt abzuwarten. Die entsprechende iTunes-Rubrik nennt sich künftig "iBooks".
Auch als Ersatz fürs MacBook soll das iPad auf dem Wohnzimmer-Tisch dienen. Die Software "iWorks", eine Art Office für den Mac, läuft auf dem Tablet-PC als App in angenehmer Geschwindigkeit. Für ein kleines Schreiben oder eine Überprüfung einiger Spreadsheets sollte es reichen.
Montag, 5. April 2010
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