Eine Studie an der Universität Wuppertal untersuchte, welchen Belastungen Kleinkinder beim Transport in einem handelsüblichen, ungefederten Fahrradanhänger ausgesetzt sind. Es zeigte sich, dass bei einer Geschwindigkeit von nur zehn Stundenkilometern (km/h) auf einer Betonstraße die Belastung für die kleinen Passagiere im Anhänger bereits das 2,9-fache ihres Körpergewichts beträgt.
Bei einem Tempo von 20 km/h steigt die Kraft auf das 3,5-fache des eigenen Körpergewichts. Auf einer alten Pflasterstraße wirken Kräfte, die das 10,6-fache des eigenen Gewichts erreichen. Diese Belastungen werden an den Körper des Kindes weitergegeben.
Besonders ungünstig ist außerdem, dass Kinder im Anhänger Hindernisse wie Bodenwellen oder Kanaldeckel nicht sehen können. Sie selbst spannen als Radfahrer in solchen Situationen Ihre Muskeln an und federn so den Ruck ab. Die ahnungslosen kleinen Passagiere dagegen sind den plötzlichen Stößen ungeschützt ausgesetzt. Außerdem wirkt sich auch die unvorteilhafte Sitzhaltung im Anhänger negativ aus. Denn in dieser Position sind die Wirbelsäulenkrümmung und damit die natürlichen Dämpfungseigenschaften zum Teil aufgehoben.
Ob die Rütteltour im Fahrradanhänger tatsächlich zu Rückenschäden führt, wissen die Forscher jedoch noch nicht.
Vorbeugend sollten Sie in jedem Fall:
- Ihr Kind nicht zu früh in den Anhänger setzen (frühestens mit 12, am besten erst im Alter von 18 Monaten)
- sehr vorsichtig fahren
- möglichst einen gefederten Fahrradanhänger benutzen
- holprige Strecken vermeiden (Waldwege, Kopfsteinpflaster) – geteerte Radwege sind für den Kinderrücken besser!
- an Bordsteinkanten oder Bodenschwellen absteigen und das Gespann behutsam über das Hindernis schieben
Mittwoch, 7. April 2010
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