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Montag, 5. April 2010

Ministerin droht mit Facebook-Rückzug - Aigner schreibt an Zuckerberg

Aigner schreibt an "lieben" Facebook-Chef

Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) hat in einem Brief an Facebook-Chef Mark Zuckerberg verbesserte Datenschutzrichtlinien angemahnt und droht mit ihrer Kündigung bei sozialen Netzwerk mit mehr als 400 Millionen Mitgliedern.

"Mit großer Verwunderung habe ich gesehen, dass Facebook ungeachtet der Bedenken von Nutzern und massiver Kritik von Verbraucherschützern den Datenschutz im Netzwerk weiter lockern möchte", schrieb Aigner nach Angaben des Magazins "Der Spiegel" (Montag) an den "sehr geehrten Herrn Zuckerberg" im kalifornischen Palo Alto. Sie fügte hinzu: "Privates muss privat bleiben - ich denke, ich spreche hier für viele Internetnutzer". Aigner mahnte gleichzeitig eine Rücknahme der zuletzt angekündigten Änderung seiner Datenschutzrichtlinien an.

Der Konzern hatte bekannt gegeben, dass bestimmte Drittanbieter Informationen von Facebook-Nutzern erhalten, wenn sie noch eingeloggt sind und gleichzeitig andere Web-Sites besuchen. Zu den weitergereichten Daten gehören unter anderem Name, Profilbilder, Geschlecht, User-ID und mit anderen geteilte Inhalte. "Sollte Facebook nicht bereit sein, seine Firmenpolitik zu ändern und die eklatanten Missstände zu beheben, sehe ich mich gezwungen, meine Mitgliedschaft zu beenden", schrieb Aigner nach "Spiegel"-Angaben.

Online-Netzwerke wie Facebook gehen nach einer erst kürzlich veröffentlichten Studie der Stiftung Warentest äußerst willkürlich mit Nutzerdaten um. Vor allem die großen amerikanischen Portale beschränkten die Rechte der Verbraucher zum Teil massiv. Sich selbst räumen die Anbieter dagegen bei der Weitergabe privater Daten an Dritte weitgehende Befugnisse ein.

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