NewsKopie: Vettel hat in Malaysia die Nase vorn

Sonntag, 4. April 2010

Vettel hat in Malaysia die Nase vorn

Red Bull Racing macht einen Doppelsieg perfekt. Rosberg und Kubica folgen auf den Rängen drei und vier. Ein technischer Defekt beschert Schumi ein frühes Aus.



Sebastian Vettel fährt in Malaysia seinen ersten Saisonsieg ein

Red Bull Racing macht Doppelsieg perfekt. Rosberg und Kubica folgen auf den Rängen drei und vier. Ein technischer Defekt beschert Schumi frühes Aus.

Sause in Sepang: Vettel siegt, Rosberg Dritter

Sepang (dpa) - Sebastian Vettel hat den Fehler-Teufel bezwungen und im dritten Anlauf seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Mit dem souveränen Erfolg in der "Sauna von Sepang" katapultierte sich der Heppenheimer im Formel-1-Titelkampf weit nach vorn auf Rang drei.

"Ich bin sehr, sehr glücklich. Aller guten Dinge sind drei. Es wurde auch langsam Zeit", sagte der Red-Bull-Pilot nach dem Start-Ziel-Sieg beim Großen Preis von Malaysia. Nach zwei Defekten, die ihn in Bahrain und Melbourne noch scheinbar sichere Erfolge gekostet hatten, war der 22-Jährige diesmal nicht zu stoppen.

Zweiter beim Großen Preis von Malaysia wurde Teamkollege Mark Webber. Nico Rosberg eroberte als Dritter den ersten Podiumsplatz für das neue Mercedes-Werksteam. Hinter dem Renault des Polen Robert Kubica holte sich der Gräfelfinger Adrian Sutil im Force India überraschend Platz fünf.

Dagegen erlebte Rekord-Weltmeister Michael Schumacher mit dem frühen Aus in Runde zehn die nächste Enttäuschung. Der Kerpener verlor eine Radmutter und musste seinen Silberpfeil abstellen. "Wir hätten sicher gern noch mehr gezeigt. Aber diese Dinge gehören zum Motorsport", meinte der 41-Jährige. "Sorry dafür, das darf nicht passieren", bat Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug um Entschuldigung. Nach drei Rennen liegt der Formel-1-Rückkehrer mit neun Punkten in der Fahrer-Weltmeisterschaft abgeschlagen auf Rang zehn.
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Neuer WM-Spitzenreiter ist Ferrari-Pilot Felipe Massa. Der Brasilianer rettete sich als Siebter ins Ziel und hat nun 39 Punkte auf dem Konto. Sein zuvor in der Gesamtwertung führender Teamgefährte Fernando Alonso schied in der vorletzten von 56 Runden mit einem Motorschaden aus und ist nun punktgleich mit Vettel (beide 37) Zweiter. Hinter Titelverteidiger Jenson Button, der in Sepang Achter wurde, liegt der Wiesbadener Rosberg auf Rang fünf (beide 35).

Neuling Nico Hülkenberg (Emmerich) ergatterte im Williams als Zehnter den ersten Formel-1-Punkt seiner Karriere. Der Wersauer Timo Glock kam im Virgin dagegen auch im dritten Versuch nicht ins Ziel. Nach einer Kollision mit dem Lotus von Jarno Trulli war für ihn schon in der zweiten Runde Schluss.

Vettel erwischte einen perfekten Start und schob sich von Rang drei sofort an die Spitze. Weder Rosberg noch Teamkollege Webber, der in der chaotischen Qualifikation mit einer riskanten Reifenwahl die Pole Position erobert hatte, konnten den Hessen aufhalten. "Das war mit Sicherheit entscheidend", befand Vettel. Auch Schumacher konnte sich um zwei Ränge von acht auf sechs verbessern.

Wegen eines Regelverstoßes hatte Vettel vorübergehend sogar um seinen Sieg zittern müssen. Die vier Renn-Kommissare entschieden aber nach einer Anhörung Vettels sowie der Auswertung des Rennvideos und der Telemetriedaten, auf eine nachträgliche Strafe zu verzichten. Vettel hatte unter geschwenkten Gelben Flaggen Jarno Trulli in Kurve 4 des Sepang International Circuit regelwidrig überholt.

Dies ist normalerweise ein Verstoß gegen das Sportgesetz des Internationalen Automobil-Verbandes FIA. Die Kommissare hielten Vettel jedoch zu Gute, dass er seine Geschwindigkeit an dieser Stelle stark reduziert und zudem bemerkt habe, dass Lotus-Pilot Trulli wegen eines offensichtlichen Problems langsam unterwegs gewesen sei.

Für mächtig Spektakel sorgte in den Anfangsrunden aber vor allem Lewis Hamilton, der sich schon eine Woche zuvor in Melbourne großartige Rad-an-Rad-Duelle mit der Konkurrenz geliefert hatte. Von Platz 20 stürmte der McLaren-Pilot durch das Feld und lag nach zehn Runden schon in den Punkterängen. Für ein Schlangenlinien-Manöver gegen den russischen Renault-Fahrer Witali Petrow wurde der Hitzkopf von der Rennleitung allerdings verwarnt. Am Ende wurde der Brite Sechster.

Auch das Ferrari-Duo Alonso und Massa war nach der völlig verpatzten Qualifikation um Schadensbegrenzung bemüht und kämpfte sich bis zur Hälfte des Rennens zumindest in die Top Ten. Vettels Tempo an der Spitze aber konnte niemand mitgehen. "Was für ein Tag. Ich hatte ein tolles Auto", schwärmte der Vize-Weltmeister nach dem sechsten Grand-Prix-Sieg seiner Karriere.

Sein Kindheits-Idol Schumacher konnte sich Vettels Gala schon früh von der Boxenmauer anschauen. "In Kurve 6 wurde das Auto plötzlich sehr instabil und ließ sich kaum noch lenken. Nachdem ich ausgerollt bin, habe ich mir das angeschaut und festgestellt, dass ich ohne Radmutter unterwegs war. Die hat sich wohl verselbstständigt", berichtete der Routinier, nachdem er auf dem Moped eines Streckenpostens ins Fahrerlager zurückgerollt war.

Teamgefährte Rosberg fuhr erneut ein starkes Rennen. Nach zwei fünften Plätzen zum Auftakt war er auch diesmal fast das komplette Wochenende schneller als Schumacher. "Ein Super-Resultat, fantastisch", meinte Rosberg sichtlich geschafft.

Auch Landsmann Sutil war hochzufrieden. Mutig verteidigte am Ende seinen fünften Platz gegen Hamilton. Für den Force-India-Fahrer waren es die ersten WM-Punkte in diesem Jahr. "Alles im grünen Bereich. Das Auto kann es", bilanzierte der Bayer mit Blick auf das vierte Saisonrennen am 18. April in China.

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